Überforderung und Burnout

Burnout-Grafik

Die äußeren Belastungen werden durch private oder berufliche Anforderungen verursacht. Innere Voraussetzungen sind Ressourcen und die Art des Umgangs mit sich und den äußeren Belastungen. Beides zusammen wirkt auf die gesamte Person, daraus kann eine Burnoutsymptomatik erwachsen. Als tiefere Ursache für Überforderung und Burnout kommen eigene oder familiäre Traumata in Frage, die sich in der Symptomatik (in der Regel unerkannt) wiederholen.

Definition von Burnout

“Komplexes Syndrom, das durch multifaktorielle, zeitextendierte Belastungen bzw. Überlastung eines personalen oder sozialen Systems bis zur völligen Erschöpfung seiner Ressourcen verursacht wird, besonders wenn ein Fehlen protektiver Faktoren und eine schon vorhandene Vulnerabilität gegeben ist. Sofern nicht durch die Beseitigung von Stressoren und Entlastung, z. B. durch Zuführung von Ressourcen eine Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit gewährleistet wird, hat Burnout Funktionsstörungen, Fehlleistungen und Identitätsverlust des Systems zu Folge. Bei personalen Systemen führt dies zu Motivationsverlust, emotionaler Erschöpfung, Leistungsabfall, Selbstwertkrisen und psychischen bzw. psychosomatischen, aber auch psychosozialen Symptomen, wie z.B. aggressiver Umgang mit Patienten bis hin zu Vernachlässigung und Misshandlung”

(Petzold, 1990p, in: Integrative Therapie Band 2, 834)

“Die Erscheinungen reichen von emotionaler Erschöpfung (die Arbeit wird als Strapaze empfunden), verminderter subjektiver Leistungsfähigkeit (man kommt mit den Anforderungen nicht mehr klar) bis hin zu Depersonalisierung, Dehumanisierung (z.B. zynischer Umgang mit Teilnehmern, Klienten usw.) und sogar Apathie.”

Burow, Olaf-Axel, in: Fuhr, Reinhard (u.a.), Handbuch der Gestalttherapie, 1999, 1062

Überforderung

[1b,586ff]; “Überforderung tritt ein, wenn Belastungssituationen und externale Ansprüche keine stützende Umwelt, unzureichende innere und äußere Ressourcen und keine adäquate Bewältigungsmöglichkeiten sowie keine ausreichende persönliche Stabilität gegenüberstehen, so dass die Wahrnehmungs- und Handlungsmöglichkeiten des Individuums im Feld eingeschränkt oder blockiert und seine Fähigkeiten der Selbststeuerung beeinträchtigt oder gar außer Kraft gesetzt werden. Das Pathogenesemodell der Überforderung spielt in der IT (Integrativen Therapie) eine überragende Rolle.”

Petzold, 1968a, 42, in: Integrative Therapie Band 2, 834

Druck in der Arbeitswelt

“Angst um den Arbeitsplatz, massiv zunehmende Arbeitsbelastung, Verlust der Mitarbeitersolidarität und Angst, unter steigendem Leistungsdruck zu versagen oder krank zu werden, sind die wichtigsten Ursachen für psychische Erkrankungen”

Ivar Hand, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie / Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf, Stuttgarter Zeitung vom 17.5.2005, 32

20 Prozent der Ärzte und Pflegekräfte, 30 Prozent aller Lehrer fühlen sich ‘ausgebrannt’, bei Akademikern insgesamt sind es circa 15 Prozent. Auch andere helfende Berufe sowie Führungskräfte aller Branchen sind gefährdet, die Folgekosten im Sozialsystem geht in die Zig-Milliarden.

Ansätze zur Veränderung

Hierbei spielt die Selbstwahrnehmung und die Wiedergewinnung der Abgrenzungsfunktion eine zentrale Rolle. Die persönliche Stablilität wird durch die Stärkung von Selbstwert gefördert.

In manchen Fällen kann die äußere Belastung verändert werden; in jedem Fall ist es möglich, diese Belastungen anders zu verarbeiten.

In der Regel finden Sie auch unter meinen aktuellen Angeboten einen Workshop zu diesem Thema.

Einen Burnout-Selbst-Test finden Sie hier.